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Festival aller↔retour unter dem Motto «Überschreiten»

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Am 9. März 2024 findet zum dritten Mal das Festival für Übersetzung und Literatur aller↔retour statt. Treffpunkt ist das Kulturzentrum Le Nouveau Monde in Freiburg. Die Veranstaltung steht unter dem Motto Überschreiten, das mit Expertinnen und Experten mit unterschiedlichstem Hintergrund aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchtet wird.

Übersetzungen bauen unverzichtbare Brücken und verbinden Sprachen und Kulturen in unserem Land. Das ist auch ein Hauptanliegen der ch Stiftung, die von den Kantonen getragen wird und die das Festival aller↔retour 2019 gemeinsam mit den Partnerorganisationen ins Leben gerufen hat. Das Festival ist die einzige öffentliche Literaturveranstaltung in der Schweiz, die sich ausschliesslich dem Übersetzen widmet. Die nächste Ausgabe findet am Samstag, 9. März 2024, ab 10.30 Uhr im Kulturzentrum Le Nouveau Monde in Freiburg statt, der Stadt des Miteinanders an der Sprachgrenze.

Überschreiten mit Worten, Taten und Musik

Für die diesjährige Ausgabe hat die Programmkommission beschlossen, das Thema Überschreiten oder Transgression von verschiedenen Seiten zu betrachten. «Übersetzen steht symbolisch für den Übergang von einer Sprache in die andere, wobei die übersetzenden Personen einen Spielraum für eigene Interpretationen haben», erklärt Programmleiterin Camille Logoz. Aber der Begriff «Überschreiten» beschränkt sich nicht auf die Sprache. Er kann auch die Nichterfüllung sozialer Normen, eine Übertretung der eigenen Grenzen oder eine Aggression bezeichnen.

Diese verschiedenen Aspekte finden sich im Programm wieder. Eröffnet wird das Festival mit der Diskussion «Blutendes Buch, wogende Sprachen» über den Roman «Blutbuch» von Kim de l’Horizon. Wie lässt sich dieses mehrfach ausgezeichnete Werk, das Sprache, Identität und Körper erkundet, übersetzen? Die beiden Übersetzerinnen Rose Labourie (Französisch) und Silvia Albesano (Italienisch) sprechen über ihre persönliche Interpretation des Buchs.

Die Überschreitung bleibt vor allem politisch. Zwei Gespräche befassen sich mit diesem Aspekt, mit Blick auf das aktuelle Geschehen. Im ersten geht es mit Marina Skalova um die Texte dissidenter Dichterinnen aus Russland. Das zweite setzt sich mit Olivier Mannonis Neuübersetzung und kritischen Ausgabe von Hitlers «Mein Kampf» ins Französische auseinander, erschienen unter dem Titel « Historiciser le mal ». Hochaktuelle Werke, die der Subjektivität der Leserin oder des Lesers unterliegen.

Auch die Vielfalt der in der Schweiz gesprochenen Sprachen wird thematisiert – in einem Atelier über Not Solivas Übertragung des Hobbit von Tolkien ins Surselvische. Weshalb und wie hat er ein derart monumentales Werk in eine lokale Sprache übersetzt? Den musikalischen Abschluss bildet die Aufführung der Dreigroschenoper von Bertolt Brecht in einer neuen französischen Übersetzung von Alexandre Pateau, zusammen mit der Neuen Oper Freiburg NOF.

Austausch mit der Politik und der Kultur

Das Festival erwartet prominente Gäste: von bedeutenden zeitgenössischen Schweizer Schriftstellerinnen und Schriftstellern wie Lukas Bärfuss, Anne-Sophie Subilia oder Annette Hug bis hin zur Tessiner Staatsrätin Marina Carobbio Guscetti. Bei einem Speeddating können an einem literarischen Beruf interessierte Personen auf informelle Weise mit verschiedenen Verlagshäusern und anderen Akteuren der Welt der Übersetzung in Kontakt treten. Ein Workshop für Gebärdensprache, organisiert von Der Zauberkoffer, bietet Kindern Gelegenheit, diese Welt kennenzulernen.

Das Festival wird durchgeführt in Zusammenarbeit mit dem Centre de traduction littéraire de Lausanne und dem Übersetzerhaus Looren.

Alle praktischen Informationen und das vollständige Programm sowie die Liste der Mitwirkenden sind auf der Website www.aller-retour.ch zu finden.

Das Festival aller↔retour

Die ch Stiftung unterstützt seit 50 Jahren literarische Übersetzungen zwischen den Landessprachen und fördert auf diese Weise den literarischen Austausch über die Sprachgrenzen hinweg. Das Festival aller↔retour wurde 2019 lanciert, um den Übersetzerinnen und Übersetzern der ch Reihe eine Stimme zu geben. Das mehrsprachige Festival ist auf die breite Öffentlichkeit ausgerichtet, soll aber auch ein Fachpublikum ansprechen.

Medienmitteilung (PDF)

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